Vertiefungsrichtung Energiesysteme

Zentrale Motive und technisch-gesellschaftliche Bedeutung

Die zunehmende Klimaerwärmung ist und wird auch künftig eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme sein. Um das Erreichen des im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris beschlossenen sehr ambitionierten 1,5-Grad-Ziels zu ermöglichen, muss noch innerhalb dieses Jahrzehnts eine signifikante Beschleunigung der Energiewende initiiert werden. Weitreichende Anstrengungen sind nötig, um die Dekarbonisierung der Wirtschaft und insbesondere die Transformation des Energiesektors voran zu bringen. Die Transformation des Energiesystems ist dabei nicht nur ein technischer Prozess, sondern ein Prozess der auch viele individuelle Verhaltensveränderungen und Anstrengungen der Bevölkerung erfordert. Dementsprechend ist die Energiewende als Transformation eines sozio-technischen Systems zu verstehen.

Zielsetzung und Inhalte

Die Betrachtung und Fortentwicklung eines solchen sozio-technischen Systems kann nur unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Perspektive, d.h. gesellschaftlicher, ökonomischer & naturwissenschaftlicher Aspekte gelingen. An dieser Stelle setzt die Vertiefungsrichtung an, indem spezifische Lehrinhalte holistisch zusammengeführt werden. So wird auf die Gestaltung, Analyse und Bewertung von Energiesystemen mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien, die Stabilisierung volatiler Elektrizitätserzeugung mittels Energiespeicher- und Energiewandlungstechnologien sowie die flexible und zugleich skalierbare Vernetzung verschiedener Infrastrukturen (Strom, Wärme, Gas, Mobilität) fokussiert. Neben ausgewählten Technologien der Elektrizitätserzeugung (Gaskraftwerke, Photovoltaik, Windenergie) und ihrer Integration (Anlagenplanung, Sektorkopplung) stehen Wandlung (Power-to-X-Technologien), Speicherung (Batterien, thermische Speicher) und Nutzung (Elektromobilität) im Zentrum des Interesses. Weiterhin werden nicht technologiebasierte Themenbereiche wie Energiewirtschaft, Ökobilanzen oder Energie- und Klimaszenarien adressiert.

Das Studienangebot richtet sich an leistungsorientierte junge Menschen, die sich der Herausforderung stellen wollen, auf der Basis fundierter wissenschaftlicher Grundlagen das Verständnis, die Herstellung und die Weiterentwicklung regenerativer Energietechnik in der Forschung zu vertiefen, sowie regenerativ gespeiste Energiesysteme - verstanden als sozio-technische Systeme - zu gestalten und zu optimieren. Die produktionstechnischen Aspekte konzentrieren sich dabei auf die Bereiche Systemintegration sowie Konzeption und Umsetzung adaptiver und dynamischer Energiewandlungs- und -speichersysteme.

Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten der Absolventen/-innen

Die Kernkompetenz der Absolventen liegt in den Bereichen Konzeption, Modellierung, Bewertung und Gestaltung von Energiesystemen. Damit sollen die Absolventen im Hinblick auf ihr späteres Berufsfeld sowohl den Anforderungen im Bereich der Wissenschaft, insbesondere denen der Energiesystem-Forschung, entsprechen als auch denen der Behörden, der Energieunternehmen sowie der energieintensiven Industrien mit eigener Energieproduktion. Weiterhin stellen NGOs und Consulting Unternehmen potenzielle Arbeitgeber dar.

Besonderheiten

Exkursionsangebote

Kontakte/Partner

Assoziierte Fachgebiete
o Technikgestaltung und Technologieentwicklung, Prof. Dr. Arnim von Gleich
o Systemverfahrenstechnik, Prof. Dr. Edwin Zondervan
o Energiespeicher und Energiewandlersysteme, Prof. Dr. Fabio La Mantia
o Resiliente Energiesysteme, Prof. Dr. Stefan Gößling-Reisemann
o Technische Thermodynamik, Prof. Dr.-Ing. Johannes Kiefer
o Verfahrenstechnik der Wertstoffrückgewinnung, Prof. Dr.- Ing. Jörg Thöming
o Endformnahe Fertigungstechnologien, Prof. Dr.- Ing. Matthias Busse
o Conrad Naber Stiftungsprofessur Grenzflächen in der Bio-Nano-Werkstofftechnik, Prof. Dr.- Ing. Lucio Colombi Ciacchi
o Mechanische Verfahrenstechnik, Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Mädler

Assoziierte Institute
o Institute for Advanced Energy Systems (AES)
o Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT)
o Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT)
o Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ)